Kleiner Atlas zur Geldgeschichte
Wie sah Europa im 16. Jahrhundert aus? Wer hat Amerika kolonialisiert? Welche Gebiete zählten um 1800 zu Asien? Diese und zahlreiche weitere Fragen beantwortet die vorliegende Publikation. Vom Altertum über das Mittelalter bis in die Neuzeit zeigen farbig illustrierte Karten kulturelle und politische Zusammenhänge auf. Jede Darstellung wird von einem kurzen, leicht leserlichen Text begleitet. Die Kartensammlung gibt einen anschaulichen Blick in die Weltgeschichte. Sie richtet sich an historisch Interessierte jeden Alters.
«Was historische Karten uns erzählen» ist als E-Book (€ 1.99) erhältlich, z.B. auf Amazon, im iTunes-Store oder auf books.ch
Oder schauen Sie hier ins Buch beim Conzett Verlag.
Viel ist zur Weltgeschichte geschrieben worden. Doch auch für historisch Interessierte ist es nicht einfach, den Überblick über die grossen geschichtlichen Zusammenhänge zu gewinnen. Kehren wir das Vorgehen für einmal um und lassen wir uns vom Bild, besser gesagt von der geografischen Karte, zu mehr Wissen verführen.
Mein Name ist Ursula Kohler, ich bin Programmleiterin des Conzett Verlags und werde Ihnen in den nächsten Minuten unsere Welt in Karten vor Augen führen.
Dazu möchte ich Ihnen zwei Publikationen aus dem Conzett Verlag vorstellen. Der Atlas des Geldes präsentiert Karten und Münzen vom Altertum bis zur Neuzeit und stellt dem Leser und der Leserin einige spannende Fragen. Im MoneyMuseum Zürich erhalten Sie das Buch als Geschenk. Sein kleiner Bruder fasst unter dem Titel «Was historische Karten uns erzählen» die ganz grossen Linien der Geschichte zusammen. Dieses Werk können Sie im Buchhandel kaufen oder für 2 Euro als E-Book herunterladen.
Alte Karten zeugen von Aufstieg und Niedergang der Länder
Alte Karten haben Wertvolles zu erzählen: Sie zeugen von Aufstieg und Niedergang der Länder und Weltreiche, sie dokumentieren politische und gesellschaftliche Gegebenheiten ihrer Zeit – und was besonders spannend ist: im Vergleich zueinander offenbaren sie manchen Wandel auf einen Blick.
Drehen wir das Rad über 2000 Jahre zurück. Auf dieser Karte sehen wir das Römische Reich um 133 v. Chr., dunkelorange ausgezeichnet. In den folgenden Jahrzehnten kommen Landerwerbungen hinzu, da ist viel Bewegung im Grenzverlauf zu sehen. Schon jetzt ein beträchtliches Reich, nicht? Und doch geht die Reichsexpansion noch weiter. 220 n. Chr., Jahrhunderte von Eroberungen und Grenzverschiebungen später, hat das Weltreich Rom eine unvorstellbare Ausdehnung erreicht und bewahrt. Aber nicht mehr lange. Ende des 3. Jahrhunderts wird das Reich in 4 Teile gegliedert. In den Wirren der folgenden Jahre versucht Konstantin der Grosse, das Reich zusammenzuhalten. Er verhilft dem Christentum zum Durchbruch. Doch erst 380 wird das Christentum unter Theodosius zur Staatsreligion erklärt. Nach seinem Tod, Ende des 4. Jahrhunderts, wird das Reich definitiv in ein Weströmisches und Oströmisches Reich aufgeteilt.
Wir befinden uns in der Zeit der so genannten germanischen Völkerwanderung. Das Wirrwarr an Verschiebungen bringt den Untergang des Weströmischen Reiches, während das Oströmische Reich bis 1453 weiter besteht.
Karten sind wie Zeitraffer
Wie ein Zeitraffer wirken diese Karten. Sie lassen kaum erahnen, wie viel Leid die Umwälzungen den Menschen gebracht haben. Die Weltreiche mit ihren Kaisern und Gefolgschaften stehen auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite sind viele Soldaten in Eroberungskriegen gefallen, viele Frauen und Kinder mussten sich den veränderten Besitzverhältnissen unterordnen. Allein in der Schlacht bei Cannae, 216 v. Chr., sollen an einem Tag 70'000 Römer umgekommen sein. Unvorstellbar.
Doch wenden wir uns einem anderen Thema zu und lassen wir die Kontinente zusammenrücken. Auf dieser Karte verfolgen wir die Kolonialisierung Amerikas von Spanien aus. Die Spanier trafen im 16. Jahrhundert auf hochentwickelte Kulturen der Azteken oder Inkas. Mit Waffen, Kanonen und Reitern gelang es den Europäern, die Kulturen zu zerstören und ihre eigenen Kolonien zu gründen.
Doch im Laufe der Jahrhunderte verlieren die Spanier ihren Vorsprung in der Besiedelung des Kontinents. Die Engländer bilden im 17. und 18. Jahrhundert die 13 Kolonien Neuenglands an der nordamerikanischen Ostküste. Kein grosses, aber ein dicht besiedeltes Gebiet. Im Krieg von 1755 bis 1763 behaupten sie sich gegen das immense, aber dünn besiedelte Kolonialgebiet Frankreichs. Derart erstarkt auf amerikanischem Gebiet bedürfen die 13 Kolonien den Schutz Englands nicht mehr. Sie erheben sich gegen das Mutterland und gründen während des Unabhängigkeitskriegs 1776 die United States of America.
Zwei Karten – und wir wissen einiges mehr über Amerika. Wir können nachvollziehen, warum Englisch sich zur Weltsprache entwickelt hat. Wäre ein Schritt anders gelaufen, eine Auseinandersetzung anders entschieden worden, hätte es auch Spanisch oder Französisch sein können, nicht? Zwei Sprachen, die sich ebenso wie Englisch durch die weltweite Kolonialisierung von Europa aus verbreitet haben.
Was Karten uns erzählen: Oder wie sie es uns erzählen. Sie erzählen viel und sie erzählen schnell. Auf einen Blick erfassen wir auf einer Karte so viel, wie wir es in einem Satz nie ausdrücken könnten. Möchten Sie mehr erfahren, besuchen Sie uns im MoneyMuseum in Zürich, schmöckern Sie im Buch, entdecken Sie Münzen und aktuelle Ausstellungen.