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Geldbegriffe erkärt
Um über Geld sprechen zu können, brauchen wir Begriffe rund um das Phänomen Geld.
Im folgenden präsentieren wir Begriffe wie Tauschmittel, Tauschert und Wert, die Rolle des Staates und die Vorstellung von Eigentum.
In einem zweiten Abschnitt besprechen wir die Auswirkungen von Geld, wie Ausschluss, Verfügungsmacht und Konkurrenz.
In letzten Abschnitt beleuchten wir Begriffe wie Kredit, Finanzwirtschaft, Wachstumszwang und schliesslich unseren Denkreflex.
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Tauschmittel
Wenn man nach der Bedeutung von Geld fragt, antworten die meisten Menschen: Geld ist ein Tauschmittel. Geld ist ein universelles Tauschmittel, das bedeutet, dass wir damit alles kaufen können, was wir zum Leben brauchen oder uns wünschen. Stellen Sie sich einmal vor, was Sie ohne Geld täglich beschaffen könnten…
In jedem Land gibt es ein universelles Tauschmittel, mit dem alles gekauft und verkauft werden kann. Dies wird durch staatliche Vorschriften und das Geldmonopol garantiert.
Geld ist ein reines Tauschmittel, das auf Waren zugreift und außerhalb der Realität der Waren existiert.
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Tauschwert
Wir benutzen Geld normalerweise, um etwas zu kaufen. Dabei setzen wir den Wert eines Gegenstandes mit dem Geldwert gleich - das nennen wir Tauschwert. Aber wo findet man diesen Wert in der Natur oder in den Dingen selbst? Tatsächlich existiert er nur in unseren Köpfen. Ohne diese "Wertbrille" würden wir Dinge anders sehen. Dann wird aus der Kuh als Produktionsmittel ein empfindsames Tier oder aus Arbeitskräften werden ganz unterschiedliche Menschen mit ihren besonderen Eigenschaften.
Geld wird als Tauschwert wahrgenommen.
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Wert
Wert ist ein abstraktes Konzept. Wert ist ein Bezugssystem, das Waren und Dienstleistungen misst. Wir Menschen hängen von diesem immateriellen System ab. Wenn wir es zur Kontrolle von Gütern und Menschen verwenden, existiert Geld. Ohne den Tauschprozess wären Kontostände nur Zahlen, Banknoten wären nur Papier. Im Gegensatz dazu können Gold- und Silbermünzen immer umgearbeitet werden.
Es ist erstaunlich, wie stark unser Finanzsystem auf unserem Glauben und Vertrauen in das Konzept Wert basiert.
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Nationalstaaten
Für das Funktionieren von Geld, das letztlich ein Bezugssystem ist, ist seine spezifische Nutzung durch die Menschen entscheidend. Hier greifen Nationalstaaten ein, indem sie ihre Landeswährung als exklusives Zahlungsmittel festlegen. Die Einhaltung der Vorschriften wird durch Gesetze und Durchsetzungsmaßnahmen sichergestellt.
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Eigentum
Das Phänomen, dass etwas etwas kostet, kann in der Natur nicht beobachtet werden. Es ist ein Prozess, der nur unter Menschen stattfindet. Geld wird zwar für etwas bezahlt, aber es wird immer an jemanden bezahlt. Dies schafft eine Käufer-Verkäufer-Beziehung. Damit dieser Austausch von Waren und Geld stattfinden kann, müssen die Individuen zunächst die exklusive Kontrolle oder das Eigentum über diese Artikel haben. Daher begegnen sich die Individuen in einer sehr besonderen Beziehung als Eigentümer.
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Ausschluss
Menschen müssen zunächst von etwas ausgeschlossen sein, um dafür bezahlen zu können. Dieser Ausschluss ist für das Funktionieren von Geld entscheidend. Geldmangel wird somit zur Voraussetzung des Geldsystems. Es verhindert den Zugang zu Gütern und ist gleichzeitig der einzigen Weg zur Erlangung eben dieser Güter. Existierende Dinge stehen nur bei Verfügbarkeit von Geld zur Verfügung und Waren werden nur dann genutzt, wenn sie Käufer finden. Daher erzeugt Geld Mangel für die Mittellosen und Überfluss für die Wohlhabenden.
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Verfügungsmacht
Geld bringt Menschen dazu, Leistungen zu erbringen, für die andere bereit sind zu bezahlen. Jeder erhält Geld hauptsächlich durch die Interaktion mit anderen Menschen. In der Regel verkaufen Menschen nicht das, was sie besitzen, sondern das, was sie tun oder herstellen können, also ihre Arbeitskraft oder Arbeitszeit.
Denken Sie mal darüber nach, wie viele Menschen an einem ganz normalen Tag für Sie gearbeitet haben.
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Konkurrenz
Wer Geld braucht, muss es von jemandem bekommen, den auch andere um Geld bitten. Das stellt alle in eine Konkurrenz um das Geld der anderen. Zusätzlich wollen Käufer möglichst wenig bezahlen, Verkäufer dagegen möglichst viel erhalten.
Diese Konkurrenz ergibt sich nicht nur zwischen Individuen, sondern auch zwischen Berufsgruppen, Unternehmen, Regionen und sogar Ländern. Alle stehen unter dem Prinzip, in Konkurrenz zu anderen zu treten, um Geld zu verdienen.
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Kredit
Geld, das eigentlich aus nichts besteht, entsteht, zirkuliert und existiert als Kredit. Es muss sich ständig durch Kaufhandlungen als Geld beweisen und Mehrwert schaffen. Scheitert dies, verliert es seinen Tauschwert.
Da der Wert des Geldes nur in den kaufbaren Waren liegt, darf die Kette von Käufen niemals unterbrochen werden.
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Finanzwirtschaft
Um Profit zu machen, muss Geld zu mehr Geld werden, also Kapital sein. Gewinne aus dem Warenverkauf reichen jedoch oft nicht aus, um dieses Wachstum zu sichern.
Hier kommen Wertpapiere ins Spiel, die zukünftige Geldgewinne vorwegnehmen. Deren Wert variiert je nach erwarteten Gewinnen. Jeder durch ein Papier repräsentierte Wert kann wieder zum Gegenstand erwarteter Gewinne werden, was den ursprünglich erwarteten Geldgewinn potenziert.
Jedes Finanzpapier verspricht zukünftige Geldgewinne, die bereits in der Gegenwart als Wert gehandelt werden. Doch wenn die erwarteten Gewinne ausbleiben, löst sich der Wert in Nichts auf.
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Wachstum
Seitdem Geld als universelles Zahlungsmittel anerkannt ist und unser Lebensunterhalt von Geld abhängt, müssen wir alle dafür sorgen, dass wir letztendlich mehr Geld haben, als wir für dessen Beschaffung ausgegeben haben.
Nur mit diesem zusätzlichen Geld können wir all die Dinge kaufen, die wir zum Leben benötigen. Unabhängig davon gilt: wer Geschäfte macht und womit, ob es Einzelpersonen oder Unternehmen sind, ob es um die Herstellung von Waren oder um Handel geht: Wenn Geschäfte nicht genügend Geld einbringen, müssen sie eingestellt werden - sei es durch Aufgabe, Verzicht oder Insolvenz.
Geld kann vermehrt werden:
- Durch die Ausweitung des Bereichs, in dem Menschen von Geld abhängen.
- Durch die ständige Erweiterung der Anzahl der Dinge, die zu Waren werden.
- Durch die Bezahlung von Menschen für ihre Arbeit, wenn der Verkauf des Produktes mehr Geld einbringt, als für die Arbeit bezahlt wurde.
In einer Wirtschaft, die auf Geld basiert, ist Wachstum eine Notwendigkeit.
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Denkreflex
Geld prägt unser Denken. Da sein Wert substanzlos und rein gedanklich ist, formt es eine quantitative Betrachtung der Dinge. Unsere Abhängigkeit vom Geld führt zur Meinung, dass alles quantifizierbar ist, auch jenseits monetärer Aspekte.
Geld erfordert eine spezielle Form der Abstraktion, die uns dazu bringt, in Ausschließungs-Verhältnissen zu denken: Ware und Geld sind unterschiedlich und dennoch voneinander abhängig. Dies kann als "Geld verbindet, indem es trennt" beschrieben werden. Es ist eine Abstraktionsleistung, die unser Denken beeinflusst, ein funktionales Denken, das reflexartig unsere Wahrnehmung beeinflusst.
Quiz Geldbegriffe
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