Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts sah sich Salzburg dem Problem der Verelendung breiter Bevölkerungsschichten gegenüber. Der Bettel nahm überhand – ganze Scharen von Obdachlosen durchstreiften die Strassen der Stadt. Die Obrigkeit ergriff entsprechende Massnahmen: Ausländische und arbeitsfähige Bettler wurden ausgesondert, die Armenpflege für die «wahren Armen" ausgebaut. Im Jahr 1785 unterstützte der Armenfonds 645 Personen, darunter 150 Kinder; von diesen wiederum waren 147 unehelich. Gleichzeitig erhielten aus der Stadtalmosenkasse 637 Arme Unterstützungsleitungen: Die Liste weist 64 männliche und 449 weibliche Empfänger aus. Insgesamt wurden damals von verschiedenen Institutionen jährlich mehr als 30'000 Dukaten an beinahe 3000 Arme verteilt.