Römer und Griechen kannten zwei wichtige göttliche Helfer, wenn es um die Gesundheit ging. Da war zum einen Asklepios, der Heilgott, der angerufen wurde, wenn eine akute Krankheit zu heilen war. Und dann gab es seine Tochter Hygeia, eine weibliche Gottheit, die immer dargestellt ist, wie sie eine sich um den Altar windende Schlange aus einer Patera füttert. Wir sehen sie hier auf einem Dupondius des Kaisers Hadrian (118-138).
Hygeia war nicht zuständig für das Heilen, ihre Aufgabe war es, die bestehende Gesundheit zu erhalten. Krankheit, so eines der antiken Konzepte, wurde hervorgerufen durch einen Missklang zwischen göttlicher Weltordnung und dem einzelnen Menschen. Hygeia bewirkte, dass dieser Missklang verhindert wurde. Sie tat das, indem sie mit ihren Attributen den Menschen zeigte, was nötig war, um in der göttlichen Gunst zu bleiben: Ständiger Kontakt zu den überirdischen Mächten durch das Einhalten der althergebrachten Gesetze im regelmässigen Opfer.