Die Römer traten kein noch so geringes Unternehmen an, ohne vorher die Götter um Unterstützung zu bitten. Die Deutung von bestimmten Zeichen sollte den Willen der göttlichen Mächte ergründen, Opfer und Versprechen (Vota) sollten sie gnädig stimmen.
Vor Regierungsantritt legte jeder römische Kaiser das Gelübde ab, nach Ablauf einer bestimmten Frist zu opfern. Dafür gewährten ihm die Götter eine erfolgreiche Regierung. Dieser Follis von Kaiser Licinius (308-324) dokumentiert die Vota für eine Amtszeit von 20 Jahren (XX).
Das Ritual der Vota wurde übrigens auch unter den christlichen Kaisern eingehalten. Allerdings wurden die Gelübde nun nicht mehr vor Jupiter abgelegt, sondern vor dem Christengott.
Vota wurden nicht nur von Kaisern gemacht. Auch einfache Menschen versprachen Opfer für die Gewährung einer Gunst oder für Hilfe aus der Not. Erfüllte sich die Bitte, wurde das Votum erfüllt. Auch dieser Brauch blieb im Christentum erhalten.