Die Tetradrachmen von Tyrus wurden im Volksmund Schekel genannt. Sie zeigten den Hauptgott der Stadt, Melkart, den Schutzgott der Schifffahrt. Die Rückseite orientierte sich an den ägyptischen Tetradrachmen. Kein Wunder, denn als Hafenstadt trieb Tyrus regen Handel mit dem ägyptischen Reich. Münzen aus Tyrus waren auch in Israel beliebt, im Tempel zu Jerusalem musste die Tempelsteuer in tyrischen Münzen bezahlt werden. Der Grund war einfach: Der Silbergehalt der tyrischen Tetradrachmen schwankte praktisch nicht, ihr Wert war konstant und damit kalkulierbar. So musste jeder Jude, der die Tempelsteuer entrichten wollte, im Hof des Tempels sein Geld in tyrische Währung wechseln. Dieser Vorgang sollte einen Mann namens Jesus so sehr in Rage bringen, dass er gewalttätig wurde gegen die allgegenwärtigen Geldwechsler.