Der Bär war ein Tier, dem man rund um Bern von jeher besondere Verehrung entgegenbrachte. Aus Muri bei Bern kennt man sechs kleine Bronzestatuetten aus römisch-keltischer Zeit, von denen die eine 'dea artio' darstellt, die Bärengöttin. Und ein undatierbarer Stein, den man in Bern fand, und der heute in die Umfassungsmauer des Berner Bärengrabens eingelassen ist, meldet in lapidarer Schrift 'erst bär hie fam': hier fingen wir den ersten Bären. Dabei dürfte es sich um einen Urahn jenes ersten Bären gehandelt haben, der um das Jahr 1480 seinen Platz im Bärengraben erhielt.
Damals schlug die Stadt Bern vierzipflige Hohlpfennige wie dieses Stück. Wie nicht anders zu erwarten, zeigten sie einen Bären. Darüber wurde ein Herrscherkopf abgebildet; damit illustrierte die Stadt ihr Verhältnis zum Kaiser, dem sie als Freie Reichsstadt direkt unterstand.
Wir wissen auch, wer für die Prägung dieses Hohlpfennigs zuständig war: In den Jahren zwischen 1264 und 1294 wird immer wieder Rudolfus Dietwi (auch Diewi) als Berner Münzmeister genannt.