Die Kelten entwickelten keine eigenen Münzbilder, sondern imitierten fremde, ihnen gut bekannte Münzen. Besonders beliebt war das Geld der makedonischen Könige Philipp II. und seinem Sohn Alexander, in deren Heeren viele Kelten als Söldner dienten.
Dieser keltische Stater beruht auf den Goldstateren Philipps II. Die Originale zeigten auf der Vorderseite den griechischen Gott Apollo, während die Rückseite den König beim Wagenrennen darstellte.
Die überbordende keltische Fantasie und die Zeit – die Münze entstand rund 250 Jahre nach Philipps Tod – liessen von den Originaldarstellungen allerdings nicht mehr viel übrig. Der Wagenlenker auf der Rückseite verschmilzt geradezu mit dem Wagen und dem Treibstachel. Ausserdem hat das Pferd nun einen menschlichen Kopf. Hier wird ganz offensichtlich nicht mehr ein irdisches, sondern ein göttliches Gespann gezeigt. Interessant, aber noch ungedeutet ist die am Boden liegende Gestalt. Sie ist eine keltische Zugabe, die auf dem makedonischen Original nicht zu finden ist.