Im 3. Jahrhundert n. Chr. gab es im römischen Reich immer wieder Gebiete, in denen die Zentralregierung, also der Kaiser, nichts zu sagen hatte. Dazu gehörte Gallien. Dort etablierte sich zwischen 260 und 273 ein Sonderreich mit einer völlig autarken Kommandostruktur.
Die wichtigsten Posten in diesem Gallischen Sonderreich, dem Imperium Galliarum, wurden nicht von Reichsbeamten ausgeübt, sondern von der gallischen Oberschicht. Zu dieser gehörte Marcus Piavonius Victorinus, ein enger Mitarbeiter von Postumus, dem ersten Kaiser des Sonderreiches.
Postumus wurde von seinen Soldaten ermordet als er ihnen verbot, das eroberte Mainz zu plündern. Zu seinem Nachfolger wählten die Truppen zunächst einen Lagerschmied, und nach dessen Ableben kurze Zeit später Victorinus. Allerdings konnte auch er sich nur zwei Jahre als Herrscher des Sonderreichs halten (269-270), ehe er ermordet wurde.